In der einst mächtigen Stadt Niewinter herrscht Panik und Schrecken. Tausende sind an der mysteriösen Pest, die man den Heulenden Tod nennt, gestorben. Tausende sind erkrankt. Da das Risiko einer Epidemie besteht, die ganz Faerûn erfassen könnte, haben die Fürsten von Niewinter eine Quarantäne ausgerufen und die Stadttore verschließen lassen. sowohl Kranke als auch Gesunde sind gemeinsam in der Stadt gefangen.
Fürstin Aribeth de Tylmarande hat alle Abenteurer aufgerufen, sich bei ihr zu melden. Sie sollen helfen, die Ordnung in der Stadt zu wahren und nach einem Heilmittel zu suchen. Die Aussicht auf eine großzügige Belohnung hat viele dazu bewogen, dem Ruf der Fürstin zu folgen. Bisher war jedoch alles vergeblich. Die Pest greift jeden Tag weiter um sich. In den ärmeren Vierteln der Stadt wütet sie schon wie ein außer Kontrolle geratener Waldbrand. Viele der Möchtegernhelden sind bereits gefallen. Bisher gibt es keine Aussichten auf ein Heilmittel.
Die Stadt der geschickten Hände ist wunderschön und verbreitet eine entspannte Atmosphäre. Sie ist von einer Mauer umgeben und zählt über 20.000 Einwohner, hauptsächlich Menschen und Halb-Elfen. Handwerker lieben die Schönheit von Niewinter und liegen im beständigen Wettstreit darüber, wer die schönsten und nützlichsten Stücke fertigt. Viele Harfner leben in Niewinter, ebenso einige bedeutende Zwergenhandwerker. Auch viele gutgesinnte Magieanwender haben Niewinter zu ihrer Heimat gemacht. Zu ihnen zählt auch der Mantel mit den Vielen Sternen, eine Gruppe von Magiern, welche die Herrschaft von Fürst Nasher mit ihrer Magie unterstützt. Manche sagen, sie hätten die wahre Macht in der Stadt inne. Sie stellen auch die Schmetterkugeln für die 400 Mann starke Bürgerwehr der Stadt her.
Die meisten Bewohner von Niewinter sind ruhige, höfliche, belesene, produktive und hart arbeitende Leute. Pünktliche Fertigstellung und Präzision sind bei allem wichtig, was sie tun. Sie respektieren nicht nur den Besitz des anderen, sondern auch jedwede Interessen, die dieser für sein persönliches Glück wichtig hält. "Seinen Trieben folgen" ist unter den Bewohnern von Niewinter ein Ausdruck für merkwürdiges oder leichtsinniges Benehmen. Jeder in dieser Stadt Geborene kennt die Notwendigkeit für derlei Verhalten.
Alles in allem ist Niewinter die wahrscheinlich fortschrittlichste Stadt in Faerûn, da ihr sowohl die Slums und der gierige Wettbewerb Tiefwassers, als auch das rauere klima Silbrigmonds und die ständigen Angriffe der Orks und anderer bösartiger Kreaturen dort erspart bleiben. Städte in Amn und Calimshan behaupten von sich, zivilisierter zu sein. Aber Händler, die dort Geschäfte machen, sagen, daß Niewinter die einzig wirklich zivilisierte Stadt ist, im Gegensatz zu einigen ihrer protzigeren Rivalen, die - wie es der weise Mellomir einmal formulierte - "die Dekadenz erreicht haben, ohne vorher das Stadium der Zivilisation zu passieren."
Die Stadt ist in mehrere Viertel aufgeteilt, die als Stadtzentrum, Schwarzseeviertel, Hafenviertel, Halbinselviertel und Bettlerviertel bezeichnet werden. Das Stadtzentrum ist der wirtschaftliche Mittelpunkt der Stadt. Dort steht auch die burg Nie, Sitz der Stadtregierung, und die Halle der Gerechtigkeit, ein Tempel des Tyrs. Das Schwarzseeviertel ist das Adelsviertel, wohingegen das Bettlerviertel von den ärmeren Bewohnern Niewinters bevölkert ist. Inmitten des Halbinselviertels liegt das Gefängnis der Stadt, und das Hafenviertel beherbergt einen der größten häfen an der Schwertküste.
Die Stadt Niewinter wurde ursprünglich von Fürst Halueth Nie gegründet. Fürst Nie wurde, so besagen jedenfalls alte Tavernengerüchte, auf einem hohen Steinblock zur letzten Ruhe gebettet. Umringt wird sein Grab von einem Kreis aus Schwertern, deren Spitzen nach außen zeigen. Diese Schwerter erwachen zum Leben und greifen jeden Eindringling an, der die gravierten kryptischen Anweisungen auf den Steinplatten nicht präzise befolgt.
Niewinter wird von Fürst Nasher Alagondar regiert, einem freundlichen Krieger mit Halbglatze, der dafür sorgt, daß die Stadt ein treues Mitglied des Grafenbündnisses bleibt. Nasher hat viele Intrigen und magische Angriffe aus der kriegerischen Konkurrenzstadt Luskan vereitelt. Nasher erlaubt nicht, daß Karten von der Stadt gemacht werden. Dadurch will er die Spione von Luskan beschäftigen und den Invasionsplänen der Luskaner einige Stolperfallen bereiten. Das königliche Abzeichen der Stadt ist eine weiße Spirale, ein verdrehtes "M", das nach rechts zeigt. Es verbindet drei weiße Schneeflocken, wobei jede Schneeflocke anders aussieht, aber alle drei von silberfarbenem und blauem Schimmern umgeben sind. Fürst Nasher wird immer von seiner Leibwache begleitet, den Niewinter Neun. Sie verfügen über viele magische Gegenstände, die Nasher während seiner langen Zeit als erfolgreicher Abenteurer angesammelt hat.